Katholische Kindertageseinrichtungen Hochsauerland-Waldeck gGmbh
Familienzentrum St. Martin Benninghausen
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Philosophie statt bloßer Ansatz

Fortbildung im Familienzentrum St. Martin Benninghausen nimmt Reggio-Pädagogik ins Visier

Einrichtungsleiterin Petra Lünne (l.) mit Reggio-Pädagogin Heide Marie Syassen

Benninghausen. Sie ist weder Konzept noch Ansatz. Eigentlich sei die Reggio-Pädagogik vielmehr eine Art Philosophie und Lebenseinstellung, sagt Heide Marie Syassen. Es gehe um Grundhaltung und Menschenbild, um neue Erkenntnisse der Wissenschaft über die Frühe Kindheit. Im Mittelpunkt dieser Philosophie stehe das Kind als sprudelnde Quelle mit seinem unerschöpflich großen Potential –  das sich entwickeln will und dabei gute Begleitung braucht. Ins Spiel kommen hier auch und vor allem Erzieherinnen im Allgemeinen. Im Speziellen aber die elf Pädagoginnen aus dem Familienzentrum St. Martin Benninghausen. Dort gestaltete die Reggio-Expertin aus Bielefeld jetzt zwei Tage im Rahmen einer Team-Fortbildung. Und die „St. Martin-Mannschaft“ ließ sich von ihrer Sichtweise auf die Dinge anstecken.

Was aber genau verstehen die Reggianer unter „Begleitung“? Begleitung statt Anleitung – was soll das heißen? Es gehe um das Individuum und um Gemeinschaft, sagt Heide Marie Syassen, um Räume und Atmosphäre, um Projektarbeit und Dokumentation. „Wenn wir unserer persönlichen und professionellen Haltung gegenüber Kindern und ihrer Entwicklung offen sein wollen, müssen wir unsere pädagogischen Denk- und Haltungsmuster sehr gut überprüfen.“ Es gehe dabei um eine Pädagogik, von Menschen gelebt, die sich tatsächlich am Kind orientiert. Die Entwicklung jedes einzelnen Kindes beachten und erkennen, was das Kind brauche, was es lernen will und wofür sich die begleitende Erzieherin einsetzen muss – darum gehe bei der Reggio-Pädagogik. Beachtung, Wertschätzung und Respekt würden derweil groß geschrieben, sagt die Expertin. „Wenn wir Kinder mit erhobenem Kopf erziehen wollen, dann brauchen wir auch ein hohes Maß an kritischer Auseinandersetzung mit der Berufsrolle – und ebenso der eigenen Persönlichkeit und Identität.